Wer sich vollere Lippen wünscht landet schnell bei einer Hyaluron- Unterspritzung. Was aber, wenn das Ergebnis nicht zufriedenstellend ist oder sich sogar Knubbel bilden? Es gibt eine Lösung: Hyaluronidase. Bekannt unter dem Handelsnamen Hylase löst das Enzym die verketteten Molekülverbindungen auf und lässt unzufriedenstellende Unterspritzungsergebnisse und Verkapselungen verschwinden. Hyaluronidase ist als Enzym ohnehin im Körper vorhanden und hilft jeden Tag dabei, Hyaluronsäure abzubauen und wird mittels Injektion gezielt an den gewünschten Stellen eingesetzt.
Wann macht eine Hylase- Behandlung Sinn?
Eine Hyaluron-Behandlung eignet sich hervorragend dazu Augenringe zu korrigieren, Mund-Nasen-Falten aufzupolstern oder die Lippen zu unterspritzen. Dabei werden die Hyaluronsäure- Polster nach einigen Monaten ohnehin vom Körper aufgelöst. Dies ist auch bei stark vernetzter Hyaluronsäure der Fall, welches verwendet wird wenn das Ergebnis besonders lange halten soll, etwa beim Wangenaufbau. Jedoch hält auch diese Unterspritzung nicht dauerhaft. Gleiches gilt für unglückliche Behandlungsergebnisse. In manchen Fällen macht es daher Sinn, einfach zu warten, bis der Körper die Hyaluronsäure von selbst abgebaut hat.
Hylase ist für gravierende Fälle gedacht: Ist das Behandlungsergebnis so ungleichmäßig und asymmetrisch, dass es den Träger geradezu entstellt, kann eine Behandlung mit Hylase helfen, den eingebrachten Filler wieder aufzulösen.
Hylase kann angewendet werden bei:
- Unerwünschten Schwellungen
- Asymmetrien und
- Knötchen, zB. in der Lippe
Richtig angewendet verhilft die Hylase der Patientin oder dem Patienten zu ihrem oder seinem Wunschergebnis.
Knötchen in der Lippe nach Hyaluron- Filler – Was tun?
Kommt es nach einer Hyaluronsäure- Injektion zu Knötchen in der Lippe, handelt es sich um eine Verkapselung, ein sogenanntes Granulom. Dies ist eine unerwünschte Nebenwirkung der Unterspritzung. Zwar ist es normal, dass sich kurz nach der Behandlung Wülste oder Knötchen in der Lippe fühlen lassen, jedoch sollten diese mit etwaigen Schwellungen nach 14 Tagen komplett verschwunden sein. Ist dies nicht der Fall, spricht man von einem Fremdkörpergranulom. Der Körper hat das Hyaluronsäure- Präparat nicht als körperähnlich und abbaubar erkannt und bildet eine schützende Hülle um den Fremdkörper, um eine weitere Verbreitung im Körper zu verhindern. Dies kann auch passieren, wenn keine Qualitäts- Hyaluronsäure- Präparate genutzt werden, da diese verunreinigt sein können und so die Entstehung von Granulomen begünstigen. Auch die eine fehlerhafte Injektion kann die Entstehung von Granulomen begünstigen.
Je nach Größe der verbliebenen Knötchen entscheidet der Arzt zusammen mit dem Patienten über das weitere Vorgehen. Bei kleinen Knötchen kann weiter abgewartet werden, bis der Körper die Verkapselung von selbst wieder löst. Ist die Verkapselung jedoch sehr groß und verursacht dadurch eine starke Asymmetrie, z.B. in den Lippen, kann eine Auflösung der Hyaluronsäure mit Hylase in den Lippen in Frage kommen.
Gibt es bei Hylase Nebenwirkungen?
Als Enzym macht Hyaluronidase keinen Unterschied zwischen körperfremdem und körpereigenem Hyaluron. Die Behandlung sollte daher nur von ausgebildeten Ärzten durchgeführt werden. Der Arzt kann einschätzen, wieviel Hylase bei der Injektion benötigt wird, um die Verkapselung aufzulösen, ohne auch körpereigenes Hyaluron aufzulösen. Das Ergebnis von einem Abbau körpereigene Hyaluronsäure wären unschöne Dellen oder Vertiefungen an der behandelten Stelle. Diese sind jedoch nicht von Dauer. Der Körper erkennt das Ungleichgewicht in aller Regel schnell und gleicht es mit der Bildung körpereigener Hyaluronsäure wieder aus. Hyaluronidase wird nur bei extremen Fällen angewendet, um grobe Fehler beispielsweise bei der Lippenunterspritzung auszubessern oder langanhaltende Verkapselungen zu lösen. Normalerweise sollte die Hyaluronsäure jedoch so vorsichtig und mit Bedacht gespritzt werden, dass keine Hylase- Korrektur nötig ist. Auch deshalb ist die Wahl eines kompetenten Behandlers wichtig.
Wie hoch sind die Kosten einer Hylase Behandlung?
Die Kosten einer Hylase-Behandlung sind abhängig vom jeweiligen Behandlungsareal. Die Hylase- Behandlung liegt bei ca. 250€ aufwärts.
Wie sind die Erfahrungen mit Hylase?
Der Einsatz von Hylase ermöglicht das zuverlässige Auflösen von Überspritzungen mit Hyaluronsäure. Bei erfahrenen Ärzten kann mit zuverlässigen, zufriedenstellenden Ergebnissen gerechnet werden.
Wie lange dauert es, bis Hylase wirkt?
Hylase wirkt innerhalb der ersten 4 Stunden nach Injektion. Danach ist kein weiterer Abbau mehr zu erwarten. Jedoch können leichte Schwellungen das Ergebnis verdecken. Eine erneute Hylase- Behandlung sollte erst nach Ausheilen von etwaigen Blutergüssen oder Schwellungen erfolgen.